Bekanntermaßen steht guter deutscher HipHop nicht gerade an jeder Straßenecke herum und wartet, daß man ihn abholt. Aber nein, Be sind ja auch keine HipHopper, sondern Fusion, wie die neueste Form von Crossover heißen soll. HipHop, viel Funk, wenn Gitarre, dann am liebsten erdig, Percussion, manchmal ein Scratcher, ein Didgeridoo, und manchmal ein Rührfix von Rowenta. “Bold” wurde im Fury-Studio in Hannover aufgenommen, wo der Sechser herstammt. Und “Bold” ist mindestens ein nettes Debüt: “20 Something” hat die Hallihallo-Raps der Beastie Boys, “Keep Your Hands Off” brabbelt zwar etwas unbestimmt über die Gesundheitsschäden, die Narkotika verursachen können, aber knackt doch ganz gut. Ein Song klingt wie Fun Lovin Criminals, einer wie George Clinton, aber spätestens live fällt alles auf nicht-nervigen HipHop zurück, bei dem kein Mensch behaupten kann, dies oder jenes sei `deutsch` an ihnen. Das Hendrix-Cover “Castles Made Of Sand” ist aus Prinzip zu bemäkeln, und der Hidden Track ist tatsächlich ein herumliegender Schnipsel Marke Merkwürd – wohin damit? Na, ans Ende. Trotzdem: “Bold” ist rund, kann am Stück durchgehört werden, und grooviger und unintellektueller als die Jazzkantine sind Be allemal.