Ein merkwürdiges Album. Zunächst mal ist Orange” mit seiner professionell angerührten Mischung aus Soul/Jazz/HipHop/Rock-Fragmenten und der detailverliebten Produktion auf dem deutschen Markt eine durchaus lobenswerte Ausnahme. Auch der Groovefaktor, der jeden Song des Nachfolgers ihres 97er Debüts Bold” zu einer runden, 100-prozentig tanzbaren Angelegenheit macht, ist für hiesige Verhältnisse ganz klar überdurchschnittlich hoch. Und die Songs? Die sind nett. Ja wirklich, ziemlich nett. So verdammt nett, dass nahezu das gesamte Album durchläuft, ohne mich ein einziges Mal wirklich aufhorchen zu lassen. Gregor Blumenthals Stimme haftet beim Singen und Rappen eine derart aufdringliche Unaufdringlichkeit an, dass man glatt vermuten möchte, er habe seine Vocals mehr so nebenbei eingespielt, vielleicht während einer ausführlichen Fußpflege oder der Erledigung des Abwaschs. Und auch unter den restlichen Instrumente ist keines, welches sich mal dazu hinreißen lässt, dem zähen Fluss durch ein wenig Initiative Leben einzuhauchen. Da helfen weder Beastie Boys-Zitate, noch eine Handvoll Ohrwürmer. Habt ihr denn so wenig zu sagen?