Die Vergleiche mit allen von Juliana Hatfield bis Lisa Loeb muss man Beatrice Laus nicht erst andichten, schließlich ist die Londonerin mit allen High-School-Film-Soundtracks der 90er aufgewachsen und hat gegen diese Erziehung höchstens mit Sonic Youth rebelliert. Für ihr erstes Album nach einigen Tapes nimmt sie nun alle ihre Lieblingssounds zusammen. “Fake It Flowers” klingt nach Plastikblumen im Jugendzimmer, nach Winona Ryder in ihren ersten 15 Filmen, nach Schulspinden und Tribünen am Football-Feld und einer 10-Minuten-Großaufnahme von Heath Ledgers Grinsen. Dass Laus aus den englischen 2000ern stammt, macht ihre Wolken nur noch rosaroter, wenn sie allen möglichen Lebensszenen je einen eigenen Song widmet, vom minimalistischen “How Was Your Day?” über die Distortion-Orgie in “Sorry” zu den poppigen Streichern in “Further Away”. Laus beherrscht die großen Refrains genauso gut wie die verzerrten Underground-Hymnen, die ihr damals einen Cameo-Auftritt in der Abschlussballszene eingebracht hätten. Ihre Songs sind nie ganz Grunge, nie ganz Pop, aber sie haben vor beidem keine Angst, weil Schubladendenken das einzige ist, was Laus nicht dringend aufleben lassen will. Allzu ernst nimmt die Künstlerin sich ohnehin nicht. “Sounds like a fart”, kommentiert sie etwa am Anfang von “Yoshimi Forest Magdalene”, bevor sie umso übermütiger in die Saiten greift.
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