“Clash The Truth” ist da verwandt mit dem letzten Deerhunter-Album: Auch auf “Halcyon Digest” wurde kein Gitarren-Dengel-Slalom ausgelassen, und auch diese Platte wäre ohne abschwächende Produktion und paranoide Selbstzerfleischungstexte lupenreiner Pop gewesen. Für Beach-Fossils-Frontmann Dustin Payseur sind aber auch vorsichtige Bewegungen Richtung Zugänglichkeit mindestens mittelgroße Schritte. Begonnen hatte er sein Projekt vor vier Jahren im Schlafzimmer, dann wurde eine Liveband daraus, die mit Muskeln und mehreren Instrumenten spielte, und jetzt soll Produzent Ben Greenberg von The Men dafür sorgen, dass man das auch auf Platte hört. Die Unterschiede zwischen dem partytauglichen Debütalbum “Beach Fossils” und “Clash The Truth” sind in der Tat beträchtlich, viele Lieder haben nun einen trockenen Postpunk-Punch, und wenn sich die Gitarren hier umeinander wickeln, kann man nachempfinden, wie The Smiths oder Echo & The Bunnymen als Homerecording-Bands geklungen hätten. Weil “Clash The Truth” aber distanziert aufgenommen wurde, viel Hall im Spiel ist und Payseur weder die Gitarren verzerrt noch seine Stimme jemals über halbentschlossen erhebt, bleibt doch das Gefühl einer Band, die noch nicht bereit war, die volle Distanz zu gehen. Das ist genauso bedauerlich wie konsequent: Die Ausverkaufs-Absage “Generational Synthetic” könnte mit mehr Drive schließlich gleich nach Interpols PDA in der Disco laufen – würde dann aber natürlich auch ihre eigene Botschaft sabotieren.