Inwieweit man den flauschigen Sound der Band wirklich aufschütteln und konterkarieren kann, bleibt zwar nach wie vor das Geheimnis von Victoria Legrand und Alex Scally, doch die Beach-House-Erfinder haben es zumindest probiert. Nach dem letzten Albumdoppelschlag, der die beiden von ihrer luxuriösen und von ihrer minimalistischen Seite zeigte, ist “7” ein Neustart aus einem Guss. Der Opener “Dark Spring” bringt noch einmal eine der bekannten Zeitlupenhymnen, bricht dann aber nach dreieinhalb Minuten ab und führt auf brüchigeren Boden. Gitarren sind Glückssache im Folgenden, Leerstellen akzentuieren die Untiefen der Songs, es wird ein Spiel mit Schleiern und Jalousien, bei denen Legrands Texte erst der Anfang sind. Schwer zu sagen, was die assoziativen Sätze der Sängerin bedeuten sollen, doch vor dem inneren Auge entsteht das Bild einer jungen Frau mit der Seele eines Unterwäschemodels, die über den Sunset Boulevard stakst und Schönheit und Liebe auseinanderzuhalten versucht. Sie ist eine nahe Verwandte der Hauptfigur in Holes “Celebrity Skin”, die statt zu Tritten gegen die Schienenbeine anderer Leute eher zu Tagträumen neigt, die sich dann so anhören: I had a good run playing horses in my mind/ left my heart out somewhere running/ wanting strangers to be mine. “Drunk In L.A.” ist der vermutlich symbolträchtigste Song auf der neuen Platte, doch gleich der übernächste, “Black Car”, wandelt sich vom Skip-Track zum heimlichen Favoriten: minimale Instrumentierung, maximales Drama.
weitere Platten
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VÖ: 22.04.2023
Once Twice Melody
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B-Sides and Rarities
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Thank Your Lucky Stars
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