Hier mal eine echte Geschäftsidee: Irgendjemand sollte einen Wecker erfinden, der automatisch anfängt, die Platte “Beach House” von der Musikgruppe Beach House zu spielen, sobald man die heute unverzichtbare Schlummertaste drückt. Alles wäre soviel einfacher: Die verhallten, körperlosen Vocals streichelten einem die Kopfschmerzen aus dem Hirn, das bemerkenswert sanft bediente Schlagzeug zöge vorsichtig die Bettdecke weg und die ziellos durch das Album schwirrende Slidegitarre brächte sogar die gute Laune schon mal auf den Weg. Gleichzeitig passiert auf diesem Debüt zweier Freunde aus Baltimore aber auch soviel, dass man nie Gefahr läuft, wieder wegzunicken. Dafür sorgen clever gesetzte elektronische Nickeligkeiten, allerlei antiquiert anmutendes Georgel und einmal auch ein digital nachbearbeitetes Cembalo. Man wird davon ganz beiläufig eingelullt, verliert bald jede Willenskraft und wünscht sich schließlich nicht mal mehr weniger Monotonie für diese einander doch sehr ähnlichen Lieder. Dass “Beach House” eher eine Platte ist, die längst vergangenen Sommern nachtrauert, statt den diesjährigen zu umarmen, sollte ebenfalls niemanden abschrecken. Man kann es ja schon mal kaufen und dann ab September hören.
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