Die Unterstellung, dass Beach House seit fünf Alben immer den gleichen Song schreiben würden, ist einerseits gemein und andererseits nicht ganz unbegründet. Bisher hatte man aber stets den Eindruck, dass ihnen der Song mit jedem Versuch besser gelingt und auf ihrem fantastischen Album “Bloom” (2012) in zehn wunderschönen Varianten erstrahlte. Doch von diesem rhythmischeren Klangbild – Beach House selber nennen es putzigerweise sogar “lauter und aggressiver” – wollte sich das Duo mit “Depression Cherry” wieder distanzieren und zu den Wurzeln ihres Trademark-Sounds auf “Devotion” oder “Teen Dream” zurückkehren. Der Drupcomputer klöppelt auf den neun neuen Songs wieder dezent im Hintergrund, lediglich “10:37” stellt seinen minimalistischen Groove ungewöhnlich prominent ins Zentrum. Meist steht da allerdings Alec Scallys Slidegitarre oder Victoria Legrands verhuschter Gesang, auch wenn dieser zugleich klingt, als ertöne er von ganz weit weg. Schöne Melodien wie beim scheinbar endlosen Gitarrensolo am Ende von “PPP”, aber auch kleine Variationen wie der Geisterchor und die übersteuerte Gitarre bei “Sparks” oder der sakrale Beginn von “Days Of Candy” sorgen dafür, dass die Musik von Beach House den Hörer zwar einlullt, aber nur in den seltensten Fällen langweilt oder gar einschläfert. Dennoch hat man bei “Depression Cherry” zum ersten Mal nicht nur das Gefühl, dass man einen Song wie “Wildflower” oder “Space Song” schon einmal von den beiden gehört hat, sondern eben auch schon einmal besser.
weitere Platten
Become (EP)
VÖ: 22.04.2023
Once Twice Melody
VÖ: 18.02.2022
7
VÖ: 11.05.2018
B-Sides and Rarities
VÖ: 30.06.2017
Thank Your Lucky Stars
VÖ: 16.10.2015
Bloom
VÖ: 11.05.2012
Teen Dream
VÖ: 26.02.2010
Devotion
VÖ: 22.02.2008
Beach House
VÖ: 10.08.2007