Als es das nicht betitelte Beach-House-Debüt im vergangenen Sommer endlich nach Deutschland schaffte, lautete unsere Empfehlung: Jetzt schon mal kaufen, aber erst anhören, wenn es kalt wird. Auf den Winter wartet man sechs Monate später immer noch, Beach House allerdings sind schon wieder mit einer Platte fertig, die sich prima eignet, um hartnäckige Schlafstörungen auszukurieren oder das Leben um einen herum zu vergessen. Die Slidegitarre von Alex Scally geistert weiterhin ziellos durch jeden Song, seine Partnerin Victoria Legrand singt mit abwesender Stimme, und der Drumcomputer läuft nebenher wie ein Duracell-Hase, der schon länger aus dem letzten Loch pfeift. Es hat sich also nichts verändert bei Beach House, und in ihren besten Momenten rauben die bodenlosen, häufig nur schemenhaft angerissenen Lieder von “Devotion” einem weiterhin jede Willenskraft. Es lässt sich allerdings auch nicht mehr vertuschen, dass hier alles auf der gleichen Idee basiert, nur wenig Erschütterndes und schon gar nichts Spektakuläres passiert. Letztes Jahr im Sommer konnte man das vielleicht noch auf die Hitze schieben. Jetzt ist eigentlich Beach-House-Wetter, und sie scheinen selbst nicht zu wissen, warum man statt der alten Mazzy-Star-Platten plötzlich ihre neue hören sollte.
weitere Platten
Become (EP)
VÖ: 22.04.2023
Once Twice Melody
VÖ: 18.02.2022
7
VÖ: 11.05.2018
B-Sides and Rarities
VÖ: 30.06.2017
Thank Your Lucky Stars
VÖ: 16.10.2015
Depression Cherry
VÖ: 28.08.2015
Bloom
VÖ: 11.05.2012
Teen Dream
VÖ: 26.02.2010
Beach House
VÖ: 10.08.2007