Beach House
Teen Dream
Text: Carsten Schumacher
Ja, das hier sind noch die gleichen Beach House, das Duo aus Baltimore, das aus unerfindlichen Gründen immer wieder mit Mazzy Star und aus denselben unerfindlichen Gründen nie mit Mercury Rev verglichen wird. Manche meinen, dass die Stimme von Sängerin Victoria Legrand im Vergleich zu den beiden Platten davor eine Note rauchiger geworden, ein wenig näher an Marianne Faithfull gerückt sei. Andere lästern darüber, dass die Gitarre immer noch im Hall versumpft, dass man diesmal sogar in einer alten Kirche in New York aufgenommen hätte, um diesen Effekt zu bezwecken. Aber alle sind sich einig, dass es auf Teen Dream die Songs, die Arrangements und das Sequencing sind, die neben der großartigen Leistung von Produzent Chris Coady (Yeah Yeah Yeahs, TV On The Radio, Grizzly Bear) den Unterschied machen. Coady hat dann den großen Gesten, die die beiden Musiker irgendwo in den Tiefen der 80er oder früher 90er aufgeschnappt haben müssen, die sich aber genauso gerne auch an der Grandezza eines Phil Spectors laben, eine schöne, schlichte Weite gegeben, wie man sie zuletzt ähnlich auf dem Debüt von The xx gehört hat. Wohl auch, damit die Nostalgie der Songs nicht zu süßlich wird, sondern sie sich etwas Eisiges bewahren, etwas Unnahbares. Und tatsächlich sind Stücke wie Walk In The Park, Used To Be oder Better Times absoluter Schmuck fürs Genre, und der Grund, weshalb die Band in den USA mittlerweile beim Indie-Gigant Sub Pop unter Vertrag steht. Kein Anlass zur Hysterie, aber ein hervorragendes Album für jeden, dem Fleet Foxes zu große Hippies sind und Galaxie 500 zu schraddelig waren.
weitere Platten
Become (EP)
VÖ: 22.04.2023
Once Twice Melody
VÖ: 18.02.2022
7
VÖ: 11.05.2018
B-Sides and Rarities
VÖ: 30.06.2017
Thank Your Lucky Stars
VÖ: 16.10.2015
Depression Cherry
VÖ: 28.08.2015
Bloom
VÖ: 11.05.2012
Devotion
VÖ: 22.02.2008
Beach House
VÖ: 10.08.2007