Die möglicherweise beste Band Maltas schrammt mit ihrem zweiten Album erneut am Aufstieg in die erste internationale Liga vorbei.
Als Bewohner einer winzigen unabhängigen Insel wie Malta hat man es wirklich nicht leicht. In der WM-Qualifikation landet die heimische Fußball-Nationalmannschaft nicht selten mit 2:37 Toren auf dem letzten Tabellenplatz, und ganz im Gegensatz zu den malerischen Landschaften kann man die Musikszene der kleinen Insel südlich von Sizilien wohl auch nicht wirklich als blühend bezeichnen. Mit ihrem gefälligen, aber etwas belanglosen Debüt 56k konnten die Beangrowers als erste Band Maltas auch international von sich reden machen und die charmante Frontfrau Alison Galea mindestens ebensoviele Sympathiepunkte sammeln wie später die ähnlich orientierten Spanierinnen von Dover. Die verklärten Gitarren und Alison Galeas zarte Stimme lassen die Beangrowers auf ihrem Zweitling nun gegen eine noch dichtere Elektronik-Wand ankämpfen. Allerdings verzichten sie dabei inzwischen gänzlich auf die Bedienung härterer Geschütze, weshalb es den meisten Songs an der nötigen Durchschlagskraft fehlt. Nett ist im Falle der Beangrowers zwar nie gleichbedeutend mit nervtötend, trotzdem wirkt Alison Galea eher wie die schüchterne kleine Schwester von Björk als wie eine der beschworenen Teen Titans. Doch auch Björk hat bekanntlich mit den Sugarcubes einige Alben gebraucht, um sich aus dem engen Rahmen Islands zu lösen und ihren Sound zu finden.
weitere Platten
Dance Dance Baby
VÖ: 22.08.2005
48K
VÖ: 01.01.1999