Was könnte und würde man Beat! Beat! Beat! aus einer Indie-Muffel- und Vorurteilslaune heraus nicht gerne alles vorwerfen. Diesen Nächsten in der Reihe der verdammt jungen Dorfspacken mit strubbeligen Scheiteln, die Pete-Doherty-Hüte tragen und sich eine Gitarre umschnallen. Und damit dann in sozialen Netzwerken posieren, als seien sie ein unfassbar cooler Hybrid aus den Strokes, den Libertines und all den nachfolgenden, so stylisch (allein schon dieses Wort) aussehenden Bands, deren Musik klingt wie eine endlose Geschichte, die Anfang des Jahrtausends mit dem grandiosen Debüt der Strokes begann, sich mittlerweile aber so liest wie eine abgegriffene Bild-Zeitung.
Dann ertönt aber Hard To Cherish und nimmt einem den Wind aus den aufgeblasenen Lungenflügeln, lässt das Blut aus dem Gesicht in die wippenden Füße weichen. Eine verspielte Gitarrenlinie eröffnet nicht nur diesen beflügelten Song, sondern ein ganzes Album voll frischer Melodien, jugendlicher Leichtigkeit und unglaublich stimmiger Songs, die eben nicht so typisch elektronisch-hibbelig klingen, wie es der Bandname vermuten ließe. Über das folgende, für zahlreiche Phoenix-Vergleiche hauptverantwortliche We Are Waves müssen wir gar nicht mehr reden, war es ebenso wie Stars und Fireworks doch schon auf der beeindruckenden Debüt-EP vertreten.
Beat! Beat! Beat!, diese verdammt junge Band aus Viersen, haben nicht zehn auf die Indie-Tanzfläche stürmende Singles gebündelt, sondern ein Album aufgenommen, das auch mal an der Bar steht, nachdenklich durch die Gegend läuft oder sich unter der Bettdecke verkriecht.
weitere Platten
Stars (EP)
VÖ: 09.10.2009