Denn obwohl die rauhe Platte Nr. 1 sich spürbar von dem aktuellen Werk unterscheidet, baut letztere auf einem soliden Fundament musikalisch treffsicheren Gespürs auf. Selten hört man im billig übersüßten Melodic-Punk-Lager eine so konsequent strahlende Melodie wie in “Shiny Shoes”. Und genau hier liegt das neue Moment von “Launched”: Offen geben die fünf aus der Hauptstadt zu, daß das neue Album poppiger und amerikanischer geworden ist. Von mir aus auch geschliffener. Solange das Resultat derart überzeugend ist, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Den Verdacht, daß der Schachzug, als erste Deutsche einen Vertrag mit Epitaph zu ergattern, mit der neuen Klangabstimmung zu tun hat, äußern sicherlich nur verbohrte Nörgler. Den Beatsteaks ist es schlicht und einfach gelungen, sich von konstruierten Szene-Zwängen freizumachen: Man spielt einfach drauflos. “Mietzi’s Song” ist eine waschechte Ballade, “…And Wait” stammt ebenfalls aus ruhigen Gewässern, während “Panic” und “Excited” das musikalische Brett liefern und mit hörbar viel Schliff und Feintuning das Gaspedal wieder voll durchtreten. “Shut Up Stand Up” ist eine knackige Punkrock-Hymne, und wo an anderer Stelle Parallelen zu Refused oder Descendents offenbar werden, kommt einem hier unweigerlich die heimische Konkurrenz Donots in den Sinn. Nichtsdestotrotz ein amtlicher Hit. Natürlich darf die live-erprobte, Danzig-ähnliche Bluesrock-Coverversion von Manowars “Kings Of Metal” (sic!) nicht unerwähnt bleiben. Einschließlich Gastauftritten von Mad Sins Köfte und Holly wird nach 50 Minuten mit viel Humor “Schluß mit Rock’n’Roll” gemacht. Und ich mit meinem Bauch voller Frühlingsgefühle kann nicht anders, als die Repeat-Taste zu drücken.
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