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    Beatsteaks
    Please

    VÖ: 28.06.2024 | Label: BeatRec/Warner
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 376
    Schönheit
    Beatsteaks - Please

    Die Beatsteaks haben ihre Krise überwunden: Ihr neuntes Album “Please” strotzt vor Leichtigkeit, Spielfreude und Kreativität. Produzent Olaf Opal lässt die Berliner mit einem großflächigen Hallschleier dazu neu und doch vertraut klingen.

    Nach dem bunten, Mixtape-artigen Doppelalbum “Yours” (2017) war bei den Beatsteaks die Luft raus. Keines der fünf Mitglieder war sich nach der letzten großen Tour sicher, ob die Band in Zukunft noch bestehen kann. “Der eine sagt nicht mehr, was ist, und der andere fragt nicht mehr, was ist”, fasst Schlagzeuger Thomas Götz das Problem zu jener Zeit im Interview mit VISIONS zusammen. Aber die Beatsteaks haben die Kurve gekriegt.

    “Please” haben sie nicht mit Stammproduzent Moses Schneider, sondern mit Olaf Opal (The Notwist, Sportfreunde Stiller, Juli) in größeren Teilen im Berliner Columbia Theater aufgenommen. Opal ist vor allem im Spannungsfeld zwischen Indierock und Pop zuhause, entsprechend poppig, sonnig und abwechslungsreich sind die Songs arrangiert. Im Opener “Goodbye” pulsiert ein hypnotischer Bass langsam vor sich hin, Arnim Teutoburg-Weiß’ Stimme wirkt seltsam hallig. Erst “Detractors” tritt aufs Gas, klingt lebendig und spielfreudig “Fuck the detractors/ (…)/ They can’t touch us/ And they can’t hold you back no more”, singt Teutoburg-Weiß darin.

    “Please” ist wie seine Vorgänger nicht mit anderen Alben zu vergleichen. Ein zweites “Let Me In” oder “Ain’t Complaining” gibt es auch 2024 nicht, stattdessen regieren satte Indierock-Gitarren, fette Basslines und ein Bandgefühl zwischen Lässigkeit, Selbstbewusstsein und Dankbarkeit. “Dead Man” erinnert mit entspannten Riffs und aufblitzenden Keyboards immerhin an “She Was Great”. Der Song beschreibt ein Gefühl von Hilflosigkeit, Resignation und dem Flehen nach Liebe. “Traumschiff” klingt mit seinem “Don’t give up”-Mantra leicht psychedelisch, die Strophen von “Magic Feel” singt überwiegend Gitarrist Peter Baumann und mit “The Lunatics (Have Taken Over The Asylum)” ist ein Fun-Boy-Three-Cover enthalten, das auf einem Loop von DJ Illvibe (The Krauts) basiert und mit einem The Streets-ähnlichen Rap-Part von Sophie Labrey aufgebrochen wird.

    Über allem prangt auf dem Cover der Albumtitel auf einem Stoppschild, als wolle die Band sagen: “Bitte, lasst uns kurz mal anhalten und darüber nachdenken, was gerade los ist.” Das kann man auf die Krisenbewältigung der Beatsteaks beziehen, gleichermaßen aber auch auf die politische und gesellschaftliche Situation. Nicht umsonst geht die Band auf Tour durch autonome Jugendzentren primär in Ostdeutschland, um ein Zeichen gegen das Erstarken rechtsextremer Parteien zu setzen.

    Das steckt drin: Die Ärzte, Fun Boy Three, The Jesus And Mary Chain

     

    weitere Platten

    In The Presence Of (EP)

    VÖ: 11.12.2020

    Fever Deluxe (EP)

    VÖ: 20.03.2018

    Yours

    VÖ: 01.09.2017

    23 Singles

    VÖ: 18.09.2015

    Live EP

    VÖ: 13.02.2015

    Beatsteaks

    VÖ: 01.08.2014

    Boombox

    VÖ: 28.01.2011

    Limbo Messiah

    VÖ: 30.03.2007

    Smack Smash

    VÖ: 01.03.2004

    Wohnzimmer (EP)

    VÖ: 22.02.2002

    Living Targets

    VÖ: 28.01.2002