Beehoover
Concrete Catalyst
Text: Stephan Thanscheidt
Nicht einmal 30 Studiostunden haben Ingmar Petersen und Claus-Peter Hamisch benötigt, um einen planetenschweren Bass-Schlagzeug-Monolithen in die Rocklandschaft zu wuchten. Concrete Catalyst ist nichts anderes als ein malmendes Monstrum, dessen physische Präsenz den Atem stocken lässt. Einer der sperrigen Splitter hört auf den Namen Five Minutes Of Resistance. Passt perfekt zum Song, ist aber bezogen auf das Ganze eine grobe Untertreibung. Denn Beehoover leisten auf ihrem dritten Album nicht nur fünf, sondern 50 schwerstverdauliche Minuten lang Widerstand. Concrete Catalyst verweigert sich Gelerntem, Gewohntem, Gewöhnlichem, leider aber zu oft auch Neuem oder wenigstens Nachvollziehbarem. Mit Wucht und Wonne stampfen Beehoover alles in Untergrund und Boden, was einem herkömmlichen Rocksong zu nahe kommen könnte.
Petersens brachialer Bass dominiert, Hamischs Drums ergänzen das Ungetüm aus Drone und Doom, Rock und Metal, Prog und Groove. In seiner strengen Viersaitigkeit erinnert Concrete Catalyst an den Slap-Bass-Wahnwitz, mit dem Les Claypool und Primus durch die Neunzigerjahre hoppelten, erreicht aber nie dessen Klasse. Stilistisch näher liegen eh notorische Tieftöner wie Om oder Sunn O))). Die repetitiven Riffs wirken meditativ, die Ausbrüche entwickeln oft einen gewaltigen Sog. Beehoover bleiben ihrer engen Nische treu, sie richten sich konsequent zwischen wackelnden Soundwänden ein. Dorthin verirrt sich niemand zufällig. Wer aber bewusst ins Auge des Beehoover blickt, kann hier sein nachtschwarzes Wunder erleben.
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