Behemoth
In Absentia Dei (Live)
Text: Michael Setzer
Irgendjemand muss die örtlichen Hardliner ja provozieren. Wenn der Kohlebergbau in NRW ein Dorf braucht, und die Kirche im Weg steht, dann wird das auf dem kleinen Dienstweg gelöst: der Schuppen wird entweiht, Gott nach Hause geschickt. Im September 2020 geht Adam Darski alias Nergal wieder seinem liebsten Hobby nach: provozieren. In einer stillgelegten Kirche im polnischen Hinterland, also “In Absentia Dei”, bolzen die Death-/Black-Metal-Könige Behemoth ein verschwenderisch opulentes Streaming-Konzert raus: Feuer, Satanszeug, S&M, Metal, große Kunst, Inszenierung und wunderschön ausgeleuchtete Blasphemie – alles dabei. Mehr Performance als Konzert. Es spricht für Behemoth, dass dieses primär aufs Visuelle angelegte Happening auch ohne den schönen Firlefanz als Liveplatte bestens fegt. Der Black- und Death-Metal von Behemoth ist in der Hinsicht auch populistisch genug angelegt: Szenetypen finden in Epen wie “O Father O Satan O Sun” oder Brechern wie “Wolves Ov Siberia” die shiny Hollywood-Version dessen, was sie brauchen. Und für Schaulustige ist das Black-Death-Zeug, wie man sich das immer vorgestellt hat, nur eben verführerisch und attraktiv inszeniert. Trotzdem: Die volle Packung liefert “In Absentia Dei” in der Version mit beigepackter Blu-Ray. Ich schwöre, bei Gott.
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