Behemoth
Opvs Contra Natvram
Text: Sebastian Berlich
Zweifel daran lassen Behemoth zu keiner Zeit aufkommen, rechtfertigen stattdessen unmittelbar das Prädikat “Opus”: “Post-God Nirvana” eröffnet das zwölfte Album mit Kehlkopfgesang, wuchtigen Trommeln und Soundtrack-Getöse, zum ausladenden Finale “Versvs Christvus” lehnt Nergal am Klavier und gibt überzeugend den finsteren Chansonier, während die Band drumherum ein bisschen wüten darf. Dazwischen gibt es die Art Blockbuster-Extreme-Metal, die das polnische Trio zu Stars macht, und zwar möglichst schnörkellos: “The Deathless Sun” ist eine Hymne mit biblischem Refrain und muskulösem Tumult, “Disinheritance” eher zügellos-walzender, “Ov My Herculean Exile” schleppend-atmosphärischer Black-Metal – alles so cinemaskopisch inszeniert wie das Okkult-Horror-Video zu letzterem Song. Selbst das lässig getrommelte “Off To War!” und das zackige “Once Upon A Pale Horse” brechen als BlacknRoll-Duo nicht mit dem epischen Anspruch, unterstreichen viel eher Behemoths Souveränität. “Nergal” experimentiert mittlerweile andernorts, die klanglichen Eckpunkte hat “The Satanist” markiert. “Opvs Contra Natvram” beweist, dass dort noch genug Raum für abwechslungsreiche, bombastische und stürmische Platten ist. Nach wie vor sollte das aber nicht als Argument genügen, Nergals charismatischer Inszenierung als Freiheitskämpfer zu erliegen (Stichwort: “Neo-Spartacvs”)
weitere Platten
In Absentia Dei (Live)
VÖ: 17.12.2021
I Loved You At Your Darkest
VÖ: 05.10.2018
The Satanist
VÖ: 07.02.2014
Evangelion
VÖ: 07.08.2009
The Apostasy
VÖ: 29.06.2007
Demigod
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Zos Kia Cultus (Here And Beyond)
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Thelema.6
VÖ: 27.11.2000
Satanica
VÖ: 06.09.1999
Pandemonic Incantations
VÖ: 02.03.1998
Grom
VÖ: 02.01.1996
Sventevith (Storming Near The Baltic)
VÖ: 01.04.1995