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    Being Dead
    When Horses Would Run

    VÖ: 14.07.2023 | Label: Bayonet/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 364
    8 / 12
    Being Dead - When Horses Would Run

    Wenn Gott eine Bibel hätte, würde er jeden Tag darin lesen – nicht der einzige Witz, den Being Dead auf ihrem Debütalbum charmant rumpelig vertonen.

    Ein anderer heißt “We Are Being Dead”. Die 77 Sekunden lange Selbstbeschreibung des Trios aus Austin, Texas ist ganz dem Servicegedanken verpflichtet: “We are Being Dead/ We’re having a good time/ We hope you’re having a good time too”. Aber sicher doch. Wobei der Song zugleich widerspiegelt, was man an dieser Platte doof finden kann: das Unfertige, Läppische, Dilettantische. Wer genauer hinhört, merkt dann, dass Being Dead irgendwann in ihrem Leben in den gleichen Zaubertrank gefallen sind, aus dem Frank Zappa Ende der 60er seine Doo-Wop-Hommage “Cruising With Ruben & The Jets” gebraut hat.

    Mehrstimmiger Gesang trifft auf jangelige Surfgitarren wie in “Last Living Buffalo”, das – auch so ein Trick der Band – hinter vermeintlich unbeschwerten Melodien alltägliche Probleme versteckt: Für die Angst vor der Einsamkeit ist der letzte lebende Büffel ein sehr schönes Bild. Und bei unserem derzeitigen Tempo nicht mehr allzu fern. Damit man es sich in der Bonbon-bunten Welt von Being Dead, in der Surfbretter noch aus Holz sind, nicht zu gemütlich macht, lassen sie ihre Songs zudem regelmäßig in Noise-Kaskaden implodieren oder unternehmen einen Ausflug Richtung Jazz wie in “Muriels Big Day Off”. Das kann man anstrengend finden, es ist aber genauso unterhaltsam. Nur einen Fehler dürfen Being Dead in Zukunft nicht machen: perfekt werden.

    Das steckt drin: Parquet Courts, Ruben & The Jets, Ween

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