Wer diesen Garten betritt, sollte es mit offenen Armen und Ohren tun, die Gewächse, die dort sprießen, sind unkonventionell. Bassist und Keyboarder Shahzad Ismaily (unter anderem Marc Ribot) und Saxofonistin/Sängerin Zoh Amba spielten bereits 2022 auf der Triennale in Monheim zusammen, in New York stießen Singer/Songwriter Steve Gunn und der australische Schlagzeuger Jim White (Dirty Three) dazu. Die Aufnahmen fanden in nur wenigen Tagen im Brooklyner Circular Ruin Studio statt.
„Alles hat sich von selbst ergeben“, sagt Amba über das musikalische Ergebnis, das einiges an Herausforderungen bietet. Man nehme etwa “Face Of Silence”, eine kakophonische Melange bar jeder Form. Oder “In The Garden”, ein stoisches Stampfen zwischen hysterischem Saxofon und Gitarren-Akzenten, ähnlich wie “Sun Greeted”, bei dem man als Zuhörer förmlich durchatmet, wenn der Wahnsinn nach zweieinhalb Minuten zum Erliegen kommt. “Do Come Again”, die Aufforderung des Quartetts zum Ausklang des Albums, vielleicht ein Grund, warum es hier zur Abwechslung ruhiger, fast anschmiegsam zugeht.
So ist “There’s A Garden” eine Platte, die zunächst einmal sich selbst genügt, mit wilder Freude an der Improvisation und am Überrumpeln. Spaß hat die Produktion sicher gemacht, das ist kaum zu überhören, der freidrehende Sound verlangt einem hoffentlich schwindelfreien Publikum trotzdem einiges ab.
Das steckt drin: James Chance & The Contortions, Kim Gordon, John Zorn