Zach Condon ist nach seinem Ausflug auf den Balkan in Frankreich angekommen. Der im letzten Jahr überschwänglich bejubelte US-Amerikaner, der in der ganzen Aufregung um Musik aus Südosteuropa die Fahne der Vernunft hochgehalten hat, präsentiert der erstaunten Welt schon wieder einen Meilenstein. Auf “Gulag Orkestar” folgt “The Flying Club Cup”. Condon, der inzwischen in Paris wohnt, hat sich nach eigener Aussage zwischen Akkordeon und Aznavour verheddert. Das Ergebnis ist so viel Frankreich, wie es die Leute nie erfassen werden, die “Paris by night”-Postkarten schreiben. Zach “Beirut” Condon singt wehmütig, die neun Musiker, die er für “The Flying Club Cup” versammelt hat, spielen unaufgeregt gute Musik. Schönere Lieder kann man kaum machen. Die Platte kommt ohne Effekthascherei aus. Kein Kitsch, sondern zwölf Lieder voller Gefühl und Anspruch. Frankreich scheint für Condon ein bunter Jahrmarkt zu sein, auf dem er sich an den verschiedensten Ständen bedient, auf den Wiesen voller bunter Blüten, in den kleinen Bars voller Betrunkener, angetrieben mal vom Dreivierteltakt, vom funkelnden Klavier, von Chören, von der rumpelnden Orgel. Frankreich ist durch diese Platte noch ein bisschen französischer geworden.
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