“Code B” besagt: Es gibt kein schwarz und weiß mehr. Dabei sollte gerade Bela B es besser wissen. Die Ärzte werden seit jeher vergöttert oder verflucht. Gläubige dürfen aufatmen: Der “Humanboss” (Stichwort neues Pseudonym) ist in Bestform. Im eröffnenden “Rockula” (siehe vorherige Klammer) feiert er sich und sein ambivalentes Antlitz dermaßen ab, dass sich zwei Fragen aufdrängen: Warum spricht der Typ eigentlich in der dritten Person von sich? Wie selbstherrlich kann man denn sein? Selbstredend schiebt Bela B auch die Antwort höchstpersönlich hinterher: Nur sag mir, wer außer ihm hat das Recht, das zu tun? Mir fällt da niemand Lebendiges ein. Beweisführung abgeschlossen. Nach der Pflicht die Kür: Heldenverehrung der Marke B mit Reminiszenzen an Idole vergangener Jahrzehnte plus politisch unkorrekter Antwort auf Olli Schulz‘ Bibo-Song (“Bobotanz”), gepaart mit Gastauftritten der Schauspielerin Emmanuelle Seigner, der Gitarrenlegende Chris Spedding, des Filmmusikers Alessandro Alessandroni und des St.-Pauli-Abwehrspielers Marcel Eger. Der Themenkreis rund ums “Alte Arschloch Liebe” darf natürlich auch nicht fehlen. Alles Bingo also? Nicht ganz. “Code B” ist fokussierter und reduzierter als sein Vorgänger. Doch keine Angst: Das Gute wird dabei immer leiser? Graf sei Dank nicht!
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