Das Quartett aus Mungia stand bereits mit Queens Of The Stone Age auf der Bühne und wurde 2016 vom spanischen Nationalradio zur “Best Modern Music Band” ernannt. Viele Vorschusslorbeeren also, denen Belako auf ihrem Major-Debüt aber gerecht werden. Der Opener “Tie Me Up” steigt zu Indierock-Instrumentierung mit mehrstimmigem Gesang ein, bevor Sängerin Cristina Lizarraga alleine verschlafen ins Mikro nuschelt. Von diesem Stilmittel macht auch das folgende “The Craft” Gebrauch, in der Mitte des Songs wird das Indie-Feeling von krachendem Noiserock seziert. Besonders zugutezuhalten ist Belako, dass sie ihren Sound möglichst roh belassen, wodurch einzelne Gesangsfragmente nur noch heller erstrahlen, etwa im Baskisch gesungenen “Sirène”. Wenn in “All Nerve” Lizarraga kurz in Geschrei übergeht und die Gitarre im Hintergrund klingt, als würde sie über einen Schleifstein gezogen, wirkt die Band zudem wie eine Noise-Inkarnation der Petrol Girls. “AKLR” dreht den Fuzz-Regler dagegen bis zum Anschlag auf, “Truth” suhlt sich im Grunge. Thematisch greifen Belako aktuelle Themen auf: Es geht um Konsum, psychische Gesundheit und die sich anbahnende Klimakatastrophe, ein “Plastic Drama” eben. Das Album jedoch besitzt durch seine Dringlichkeit das Potenzial, zum Soundtrack für Klimaschutz-Demos zu werden.