Haben Bands erst einmal das Label “Britrock” angesteckt bekommen, wird es schwer, nicht gleich mit den typischen Vertretern in eine Schublade gesteckt zu werden. Liegt man dann noch nahe am Sound von Bands wie Muse, Travis oder Coldplay, muss schon doppelt so hart gearbeitet werden, will man nicht in der Masse untergehen. Belasco haben diese Erfahrung machen müssen, als sie 2005 von heute auf morgen ihren Plattendeal verloren. Nun kehren sie zu sich selbst zurück. Besinnung aufs Wesentliche sieht hier allerdings folgendermaßen aus: Der Hörer steht vor einen produktionstechnisch einwandfreien Sound-Vorhang, perfekt zusammengeregelt von versierten Studiotechnikern. “61” ist ein Rockalbum im Breitwandformat, bei dem alles da sitzt, wo es hingehört. Und hier liegt der Haken: Auch die eindrucksvollste Gefühlsexplosion lässt einen kalt, wenn man das Gefühl hat, dass alles nur aus der FX-Trickkiste stammt: ein bisschen Muse-Dynamik hier, etwas Coldplay-Schmalz da – schon schwimmt man mitten im Strom. Etwas mehr Vertrauen in die Qualität der Songs, bitte, die sähen ungestylt wesentlich besser aus.
weitere Platten
Knowing Everyone's Okay
VÖ: 31.03.2003
Technique
VÖ: 11.11.2002