Ihre kindlich-naive Stimme, unkonventionelle Gitarrensounds, schräge Melodien, eine klassische “wall of noise” und tieftraurige Texte machen den besonderen Charme von Belly aus. Bewegten sich Throwing Muses auf ihrem jüngsten Werk “Red Heaven” mehr in Richung eines kompakten R’n’B angloamerikanischer Prägung, setzt Donelly weiterhin auf die bewährte Klangfarbe ihrer früheren Mitstreiter. Mit akustischen Folkballaden (“Somebody To Die For”), progressiven Rocksongs (“Angel”) und bizarren Psychedelia-Trips (“Stay”) füllt sie die derzeitige Vakanz zwischen trällerndem “Girlism” und der mitunter seltenen Brachialität der Class of ’86. Honigsüße Vokalpassagen liefern sich ein schonungsloses Gefecht mit bösartigen Instrumentalattacken, um schließlich das hippiemäßige Potpourri aus altbekannten Rolling Stones-Riffs, 60er-Reminiszenzen, gehaltvollem Pathos und dilettantischem Schrammel-Rock zu gebären. Himmlisch!