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    Ben Folds & Nick Hornby
    Lonely Avenue

    VÖ: 24.09.2010 | Label: Warner/Warner
    Text:
    10 / 12

    Ein Autoren- und ein Songwriter-Genie vereinigen sich zu einem Album. Dass dabei Tolles entsteht, war selbstverständlich. Popkultur in ihrer höchsten Kunstform.

    Zunächst einmal ist festzuhalten: Ein Glück, dass Popliteratur-Bewacher Nick Hornby endlich von seiner völlig überholten Dauer-Kollaboration mit der schnarchigen Retrorock-Band Marah lässt. Als er mit denen auf Tour ging, dachte man: Da schreibt der Mann so mitreißende Bücher, und dann stellt er sich in den Dienst einer völlig egalen Pseudo-Black-Crowes-Coverband.

    Hier und jetzt trifft er es besser: Die wie immer zum Herzschmelzen schönen Kompositionen von Ben Folds passen so viel besser zu den humorvollen, vermeintlich leichten, in den Zwischentönen dafür umso tieferen Kurzgeschichten Hornbys. Zumal Folds es versteht, Dramaturgie, Aufbau, Plot und nicht zuletzt Moral der Geschichte geradezu zauberhaft in seine typischen Songs zu verpacken. Klanglich ist es das große Besteck, das die beiden hier auffahren: Zur Folds-typischen Instrumentierung aus Piano, Bass und Drums kommen Orgeln, Harfen und nicht selten ganze Sinfonie-Orchester, die von Leonard-Cohen-Arrangeur Paul Buckmaster brillant in Szene gesetzt wurden.

    Das Einzige, was man dieser hinreißenden Platte also vorwerfen könnte, ist ihre wunderbare klangliche Finesse und voluminöse Ausgestaltung – führt sie doch dazu, dass man erst sehr viel später damit beginnt, sich den liebevollen Geschichten Hornbys zu widmen, die Folds in geradezu erhabener Sinatra-mit-Hornbrille-Weise vorträgt. Doch ansonsten: zum Verlieben schön. Und dabei auch noch anspruchsvoll.