Wenn Ben Folds zwischen seinen Konzerten und Projekten (wie jetzt mit
William Shatner) mal langweilig ist, bleibt der Fernseher trotzdem aus.
Warum auch glotzen, wenn die Tasten locken? Weil Folds aber noch keinen
Drang verspürte, sich an einen ebenbürtigen Nachfolger für das
Wunderwerk und erste Solo-Album “Rockin’ The Suburbs” zu versuchen,
entschied er sich für eine Serie von drei EPs. In Amerika erschienen die
Drillinge im schicken Pappoutfit auf das Jahr verteilt. Europa bekommt
sie nun. Empfehlenswert sind die EPs natürlich alle, denn Folds-Songs
sind immer ein Genuss. Das liegt nicht am Piano alleine, denn er ist
mittlerweile auch ein brillanter Sänger. Man höre nur “Wandering”: Wenn
da am Ende die Harmonies aufgehen, erwachen alle Schmetterlinge.
Verzichtet hat Folds bei den Kleinformaten auf den mächtigen Sound von
“Rockin’ The Suburbs”. Nur “There’s Always Someone Cooler Than You” (wie
wahr) knüpft daran an. Andere Songs dagegen sind verspielter (“Rent A
Cop”), schlichter (“Adelaide”) und somit schon irgendwie B-Seiten. Aber
eben Folds-B-Seiten und deshalb immer noch Lieder aus höchsten
Pop-Sphären. Und wie es sich für eine solch freie Sache gehört, covert
Folds fleißig seine Helden. Mit “Songs Of Love” von Divine Comedy konnte
man rechnen. Vielleicht auch noch mit “In Between Days” von The Cure.
Aber der Darkness-Kracher “Get Your Hands Off My Woman” mit
Polter-Klavier statt E-Gitarren ist dann doch ein ungewöhnlicher Spaß.
weitere Platten
What Matters Most
VÖ: 02.06.2023
So There
VÖ: 11.09.2015
Way To Normal
VÖ: 26.09.2008
Songs For Silverman
VÖ: 25.04.2005
Rockin The Suburbs
VÖ: 10.09.2001