Von der Urbesetzung der 1983 im Suicidal-Tendencies-Umfeld gegründeten Venice-Band ist nur noch Sänger, Gitarrist und Songschreiber Dale Henderson übrig, was allerdings noch kein Indiz für kreative Talfahrten ist. Doch muss sich “Westminster & 5th” mit der letzten Platte messen lassen, und auch wenn der Erfolg sich damals nicht einstellen wollte, ist “2 Cents” von 1995 ein verkannter Klassiker des Hardcore-Genres. Da gab es großartige Songs mit einprägsamen Melodien, bissige Lyrics und rotzigen Gesang, rasend schnelles Riffing auf technisch hohem Niveau und obendrein eine ungemein kraftvolle Produktion, die das Album zu einem einzigen Energiebündel machte. Die Produktion des Comebacks hat hingegen gerade besseres Demo-Niveau, Hendersons Vocals haben einen Teil ihrer Schärfe eingebüßt, und den meisten Songs fehlen Argumente gegen den Vorwurf der Eintönigkeit. Da sticht ein guter, wenn auch nicht umwerfender Song wie “Hitting On Hard Times”, eine hymnische Midtempo-Nummer mit smartem Ska-Einschlag, dank veritabler Hooks und prägnanter Rhythmik schon meilenweit raus aus dem hartgekochten Knüppelbrei. Fürs nächste Highlight muss man bis zum Schluss warten, wenn “Wide Open Road” mit knackigen Motörhead-Gitarren und schmissig schwingendem Beat zumindest für einen versöhnlichen Ausklang sorgt. Der Rest ist mediokrer Highspeed-Hardcore, wie man ihn heute an jeder dunklen Straßenecke serviert bekommt.