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    Bernard Butler
    Good Grief

    VÖ: 31.05.2024 | Label: 355
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 375
    9 / 12
    Bernard Butler - Good Grief

    Der Ex-Suede-Gitarrist veröffentlicht ein Britpop-Alterswerk.

    Als Bernard Butler 1994 Suede verließ, startete er zunächst den Versuch einer Solokarriere, erarbeitete sich bald einen Ruf als Superproduzent und etablierte sich darüber hinaus als genialer Duettpartner. Das Album “Bringt It Back” zusammen mit Sänger David McAlmont zählt zu den größten Geheimtipps des Britpop.

    Nach 25 Jahren hat Butler nun wieder ein Soloalbum aufgenommen, und schon der erste Song zeigt, dass er sich etwas vorgenommen hat. “Camber Sands” handelt vom Wunsch eines Londoners, der Stadt zu entkommen und die Küste zu erreichen. Die Komposition ist sehnsüchtig, die Bläser klingen feierlich, Butler singt mit überraschend dunkler Stimme von seiner ewigen Sehnsucht – keine Frage, “Good Grief” ist nicht nur als großes, sondern auch als Alterswerk konzipiert.

    Bei “Deep Emotions” lässt Butler robusten Blue-Eyed-Soul in die Musik einfließen, der Vergleich mit Paul Weller drängt sich auf. “Living The Dream” erinnert mit seiner großen Geste und den Fiedeln an die Waterboys, “London Snow” besitzt das Dramapotenzial der Balladen von Suede, “Clean” feiert die Reinheit und das Ende aller Süchte.

    Man könnte kritisieren, dass die Songs überraschungsarm komponiert sind und sich Butlers Gesang manchmal eine Tiefe vornimmt, die er nicht erreichen kann. Schöner ist es aber, sich in diese sehr persönlichen Songs fallen zu lassen – und sich darüber zu freuen, dass mit dem Alter auch die Weisheit kommt.

    Das steckt drin: Crime & The City Solution, Ocean Colour Scene, Paul Weller

     

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