Between The Buried And Me
The Parallax II: Future Sequence
Text: Karsten Köhler
Bei der Vorgänger-EP “The Parallax: Hypersleep Dialogues” hatte die Band bereits die Protagonisten hinter dem Zweiteiler eingeführt: Prospect I und II leben Millionen Lichtjahre voneinander getrennt und sind – ohne voneinander zu wissen – seelisch verbunden. Bis zum Ende des sphärischen Eröffnungsstücks “Goodbye To Everything” wird jeder die Muße haben, die Geschichte zu verfolgen. Wenige Minuten später ist damit Schluss, denn spätestens nach “Lay Your Ghosts To Rest” kann jeder froh sein, der nicht von der Inszenierung der Prog-Metal-Oper überfordert ist: Der Song beginnt mit überlagerten Takten, die Meshuggah ebenbürtig sind, schießt dann mit Blastbeats davon, beruhigt sich zur Jahrmarktsmusik, wird kurz melancholisch und jagt erneut durchs All – und das ist nur das erste Viertel! Es wäre leicht, der Band hier vollkommene Willkür zu unterstellen, ergäbe das anfängliche Durcheinander nicht nach und nach immer mehr Sinn. Wie auch bei Protest The Hero herrscht hier nur scheinbar Chaos: Between The Buried And Me sind schlicht und ergreifend Genies, meisterhafte Arrangeure, im Zweifel missverstanden. Allein wegen des Schlusses von “Melting City” lohnt sich der Kauf dieses Albums. Romantischer wird Science Fiction im progressiven Metal nicht mehr klingen. Oder wegen des lateinamerikanischen Metal-Karnevals, den die Band in “Telos” kurzzeitig beschwört. Aber vor allem wegen der Soli von Gitarrenlegende Paul Waggoner, die sich regelmäßig über eine halbe Minute erstrecken. “The Parallax II: Future Sequence” ist Nerd-Gold.
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