Between The Buried And Me
The Silent Circus
Text: Stefan Layh
Dass man all das in einem Song zumindest unterbringen kann, belegen Between The Buried And Me exemplarisch mit “Ad a dglgmut” (nein, das ist kein vergessener Blindtext). Drei Minuten lang wiegen die Amis uns in relativer Sicherheit: Erbarmungslos wird da gelärmt – bullige Blastbeats, verwehte Melodiefetzen, getriggerte Doublebass, grabtiefes Gegrunze. Chaos und Konfusion im Grindcore-Gewand, bis plötzlich diese majestätische Gitarrenmelodie erstrahlt und den ganzen Wust vergessen macht. Und dann? Kippt der Song in schmeichelnd-reinen Pop (“It all makes sense, we’re capable of beauty”), ehe das Schlummerkissen unerbittlich von einer mit Breaks gespickten, furiosen Frontalattacke zerpflückt wird. Extreme, vermeintlich unvereinbare Gegensätze sind es, die “Silent Circus” unberechenbar und einzigartig machen. In dem Moment, da man eine Struktur entdeckt zu haben glaubt, wird diese just aufgebrochen. Und dann gleich noch mal. Mag sein, dass das Quintett aus Raleigh, North Carolina, zu progressiv ist, um verstanden zu werden. Jedenfalls befrachten sie ihre Songs mit taktischen Breaks und konfusen Stilbrüchen, die wohl selbst geübte Ohren kaum nachvollziehen können. Hier passiert streckenweise einfach zu viel, zu wenig Linien erschließen sich. BTBAM bewegen sich auf einem verflixt schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn – meistens grob trampelnd, mal behutsam schleichend. Auch nach mehreren Hördurchläufen erscheint fraglich, ob dieses Tohuwabohu bei aller Eigenständigkeit wirklich Sinn macht. Geister, scheidet euch!
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