Wenn in einem Info steht, dass eine Platte zu den zehn besten Metalscheiben eines Jahres zählen wird, dann ist das zugehörige Label entweder ein bisschen größenwahnsinnig oder sich seiner Sache ganz ganz sicher. ‘Lifeforce Records’ gehört zu letzterer Gattung – ein Label, das niemandem etwas vormachen muss, wenn es um zukunftsweisende Entwürfe extremer Härte geht. Mit Beyond The Sixth Seal haben sie es wieder geschafft, diesen Ruf zu untermauern: Melodischer Death Metal mit wunderbaren Melodien, straight rockenden Drums und Moshparts wie aus einem Guss – so umgeht die ursprünglich als Thrash-Formation gegründete Bostoner Herde die Falle Hardcore überaus gekonnt. Hier ist alles Metal im besten Sinne: Double-Bass-Geratter, extrem satt produzierter Kinderfresser-Gesang und die Melodiebögen, die irgendwie entrückt im Hintergrund vor sich hin sägen. Die große Kunst, Death Metal interessant zu halten, ohne entweder in zu derbe Fleischwolf-Gewitter oder in seichte Gothic-Metal-Fahrwasser zu kippen, ist BTSS eindrucksvoll gelungen.