Auf ihrem letzten Studioalbum holen die Schotten noch einmal den Spirit ihrer Achtziger-Jahre-Erfolge zurück.
Eigentlich war diese Band schon lange abgeschrieben, doch nachdem sie auf der letzten Rolling Stones-Tour noch einmal schnuppern durften, wie sich Erfolg anfühlt, haben sich Big Country fürs Jahr 2000 einiges vorgenommen. Begonnen wird das Jahr mit einer Platte, die ich den vier Schotten nach dem grandiosen Buffalo Skinners-Werk (1993) nicht mehr zugetraut hätte. Die Gitarren braten in altbewährter Weise, und der Rhythmussektion mit Tony Butler (b) und Ausnahmeschlagzeuger Mark Brezicki kann man sowieso nicht ans Bein pinkeln. Big Country hat der Umzug ihres Sänger Stuart Adamson nach Nashville noch einmal richtig inspiriert; was sich auf dem Booklet wie eine Hommage an ganz alte Zeiten (zwei Songs schrieb er sogar mit Ray Davies von den Kinks) liest, klingt selbst beim zigsten Durchgang frisch und durchaus aktuell. Traditionelle (Rock)Elemente verbinden sich hier mit Bluegrass- und angedeuteten Country-Einflüssen, ohne peinlich rüberzukommen. Vielleicht nur von Lesern älteren Semesters nachzuvollziehen, aber davon soll es ja auch ein paar geben. Auf der April-Tour wird übrigens noch ein Album mitgeschnitten, bevor im Herbst die Band zum letzten Mal auf die Bühnen steigen wird.