“Meine Güte, das ist ja nun wirklich vorbei”, mag sich Mancher bei der bloßen Erwähnung
des Terminus Ska-Punk denken. Schließlich versuchte vor gar nicht allzu langer Zeit
noch jede 08/15-Punkband ihrem dünnen Soundsüppchen durch Bläser mehr Substanz zu
verschaffen und holperte dabei auf der Suche nach Erfolg durch das musikalische
Unterholz. Doch die Zeiten haben sich geändert. Mittlerweile ist düster en vogue, die
Mitläufer von damals tragen schwarzes Kajal und schauen böse. Ganz anders Big D: Die
siebenköpfige Formation aus Boston war schon Jahre vor dem Ska-Boom aktiv und tourte
lieber landauf- und abwärts, statt sich wichtig zu machen. So erlangten sie vielleicht
nicht die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit, dafür aber jede Menge Sympathie-
und Fleißpunkte. “How It Goes” legt nun Zeugnis ab von diesen Erfahrungen und von der
Liebe zur Musik. Angenehme Abwechslung garantiert zudem die Bandbreite des Albums, auf
dem sich waschechter Ska, poppiger Punkrock, Hardcore-Sprengsel, Rocksteady- und
Dub-Momente zu einem sinnigen Ganzen fügen. Soviel Spielfreude und Lockerheit stecken
an und bringen sowohl Spaß auf der nächsten Sommerparty am Baggersee, als auch gute
Laune in den grauen Alltag. Ein wenig zu gut gemeint hat man es letztendlich aber: 20
Songs in 77 Minuten – das ist zu viel und verwässert den ansonsten durchaus guten
Eindruck.
weitere Platten
Strictly Rude
VÖ: 26.03.2007