Lange her, aber so in etwa muss das damals geklungen haben, als die Hippies ihre Unschuld verloren haben: Ein Teil konnte sich doch irgendwie für Körperverletzung begeistern, der andere Teil war mit Psychedelic und kleineren Psychosen überfordert. Aber the show must go on, und in diesem Fall mit Axel Sjöberg (ehemals Graveyard), Pontus Westman (Lady Banana) und John Hoyles (früher Witchcraft, Spiders) sogar annähernd prominent besetzt. Richtig gut sind Big Kizz, wenn sie der Sache mit dem Powerpop auf den Grund gehen. “I Want My Girl” und “Gave Up Tears Ago” klingen tatsächlich nach kalifornischer Sonne und Schrittgeschwindigkeit an der Strandpromenade, allerdings mit der nötigen Verschlagenheit, dass im Kofferraum der Karre eine Leiche liegen könnte. Am Straßenrand hält Charles Manson den Daumen raus, Phil Spector winkt mit der Knarre von gegenüber und im angrenzenden Garten kugeln The Stooges, The Kinks und Roky Erickson über den Rasen. Doch plötzlich steht bei “Long Distance Call” Westernhagen am Zaun. Nun ist es eben exakt das, was passieren kann, wenn man sich derart übergriffig durch die Ruhmeshalle des RocknRoll shuffelt: Die Hütte steht schon so lange dort, dass Hinz und Kunz längst da gewesen sind. Geht gar nicht anders, schafft aber dennoch ehrliche Kurzweil. Aber bitte, und vorher kommt hier keiner raus, einen Riesenapplaus für das Bandlogo. Das sieht aus wie das eines Vorstadt-Tanzlokals 1985 in Heilbronn. Auch irgendwie Wahnsinn.