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    Big Talk
    Big Talk

    VÖ: 15.07.2011 | Label: Epitaph/Indigo
    Text:
    9 / 12
    Big Talk - Big Talk

    Hier zerfließen der Schweiß Bruce Springsteens und das Make-Up der Killers zu einer dichten und konservierenden Lauge, die nicht ohne weiteres wegzuwischen ist.

    Nach eigenen Angaben hat Ronnie Vannucci Jr. schon immer mit anderen Instrumenten als seinen Trommeln herumgebastelt und wollte dann eben irgendwann nur noch diese spielen. Nun haben wir das Resultat vor Ohren. Hauptberuflich ist der Mittdreißiger Schlagzeuger der Killers. Und das hört man auch. Aber Vannucci, Komponist von eingängigen Hits wie Human oder Somebody Told Me, reduziert die Arrangements seiner Songs dankenswerterweise um den Glamour der schnelllebigen Heimatstadt Las Vegas und ergänzt enorm gewinnbringend die Autochthonie des amerikanischen Mittleren Westens. Die Musik ist wenig affektiert und weiß dennoch zu begeistern. Im Rausch der Songs ist man zwar zwischenzeitlich nicht mehr sicher, ob denn nun Brandon Flowers oder eben Ronnie Vannucci singt, doch der Fuzz-Bass von Ex-Weezers Matt Sharp holt einen zurück auf den Boden der Tatsachen und vergegenwärtigt, dass hier nicht die Killers für hysterische Teenager, sondern gestandene Musiker mit Substanz spielen. Diese Musik ist nicht für den Ipod und die Fahrt ins Einkaufscenter geschrieben, sondern als Soundtrack eines Autotrips ins Unbekannte. Erdigkeit ist eine angemessene Beschreibung für das Gitarrespiel. Denn die Songs brillieren zwischen erstaunlich tanzbaren 80er Melodien und verwegenen Rootsrock-Alternative-Country-Nummern, die die Jayhawks nicht viel besser hinbekommen hätten. Das Album hat Vannucci zusammen mit seinem früheren Expert-On-October-Kollegen Taylor Mine eingespielt und von Joe Chicarelli (Minus The Bear) produzieren lassen.