Klassisch, Retro, Sixties, Singer/Songwriter – wenige Schlagworte genügen. Ein wunderbar relaxter Soundtrack für einen “Lazy Sunday Afternoon”.
Oystein Greni, Sänger, Gitarrist und Songwriter von Bigbang, muss mit zwei Seelen in seiner Brust leben: einmal seine inzwischen aufgegebene Leidenschaft fürs Skaten, und dann die musikalische Sozialisation durch seinen Vater, der zu Beginn der Siebziger Sänger der norwegischen Band The Undertakers Circus war. Ersteres lässt sich in Bigbangs Musik kaum noch erkennen, die Gene haben gesiegt. Es geht zurück, aber doch mit großen Schritten voran. Im Gegensatz zur letzten Platte “Clouds Rolling By” (2000) konzentrieren sich die skandinavischen Musiker auf eine ausgeglichene Mannschaftsleistung und präsentieren ein Album, auf dem zwar die richtigen Höhepunkte fehlen, das aber in seiner Gesamtheit eine wunderbare Ergänzung in der Sammlung jedes Retro-Fetischisten ist. Atmo-Rock, wie er in den Siebzigern aus jedem Proberaum zu hören war. Bei diesen Songs wachsen die Haare automatisch schneller, und man spürt förmlich, wie die Luft durch eine süßliche Komponente bereichert wird. Hippiesk. So ähnlich könnten die Black Crowes klingen, würden sie in 20 Jahren Songs schreiben. Bigbang haben allerdings doch mehr den Blues im Blut als Soul in der Stimme. Das kann ein Vorteil sein.