Bikini Beach
Appetizer
Text: Juliane Kehr | Erschienen in: VISIONS Nr. 359
Die Vorliebe für den Einsatz von Hall und Effekten hat sich das Trio aus Konstanz schon vor über sieben Jahren auf seinem Debüt “Bikini Beach” selbst in die Wiege gelegt, und wer seine Bandwebseite unter der Domain fuzzmehard.com betreibt, weiß eh was er tut. Auf “Appetizer” lehnen Bikini Beach ihren effektvollen Garage-Rock à la Mudhoney mehr denn je an Bands der großen Psychrock-Ära in den 60ern an, schlagen mit viel Fuzz aber auch wieder den Bogen zu Genrekollegen der Gegenwart wie den Dortmundern Daily Thompson. Das kurze, aber wirkungsvolle “She’s So” verblüfft mit den rhythmischen Vibes von Dick Dale & His Del-Tones’ “Miserlou”, angereichert mit Akkorden, die eher an Kings Of Leons “Red Morning Light” und damit wieder an eine spätere Garage-Rock-Generation erinnern. Das folgende “King Ueli” flimmert und surrt spacig vor sich hin, verliert sich zwischendurch jedoch etwas in elektronischen Sound-Sperenzchen. “Rabbit Hole” ist exakt die Jefferson-Airplane-Hommage, die man dem Titel unterstellen möchte, und bezogen auf das gesamte Album und die wiederholten Gesangseinsätze von Bassistin Charlotte Love blitzt dieser Vergleich immer mal wieder auf, so etwa im ersten, lauernden Teil des schließlich wütend ausbrechenden “Animal Anger”. Insgesamt servieren Bikini Beach einen “Appetizer”, von dem sie wissen, dass er den Fans der Band am besten schmeckt.
Das steckt drin: Daily Thompson, Jefferson Airplane, Mudhoney
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