Sind das jetzt die ungeliebten Kinder von Envy und Pianos Become The Teeth, die auf dem Pausenhof der Converge-Schule ein paar Mal zu oft verdroschen wurden? Der Titel “You, Me & The Violence” wirkt jedenfalls durch und durch programmatisch. Wütender Wahnsinn zwischen düsterem Punk und Hardcore, der offensichtlich eine Rechnung mit der Welt und sich selbst zu begleichen hat. “You, Me & The Violence” klingt nach innerer Zerrissenheit, nach tiefschürenden Problemen und blanker Ausweglosigkeit. Das äußern die Franzosen entweder durch den offensiven Weg nach vorn, der sich wie ein Berserker im Blutrausch durch alles kämpft, was ihm im Weg steht oder durch die wirklich schmerzhaften, atmosphärischen Stücke, in denen man Birds In Row ihr Leid jede Sekunde anmerkt. “Last Last Chance” brüllt sich mit seiner Agonie immer tiefer ins Herz seiner Hörer hinein, nur um es im Titelstück explodieren zu lassen und alles zu entladen, was sich während dieser schmerzerfüllten Sammelpause angestaut hat. Wer den Posthardcore in letzter Zeit verfolgt hat, dem wird diese verzweifelte Emotionalität sicher bekannt vorkommen, schließlich war man nie müde zu betonen, was Bands wie Touché Amoré oder Pianos Become The Teeth mit ihrer bedrückenden Ehrlichkeit erreicht haben. Man könnte Birds In Row durchaus mit eben jenen Wellenreitern in eine Reihe stellen oder in einen Tourbus setzen. Was ihnen fehlt, ist natürlich der große Wirbel drum herum. Aber vielleicht ist es ja viel schöner, wenn es den einmal nicht gibt.