Bizibox
Never Catch Us Downtown
Text: Laura Gansera
Lemmy von Motörhead stellte die goldene Regel auf: “Ein Riff darf nicht länger dauern als das Öffnen einer Bierflasche.” Die Riffs der elf Songs von “Never Catch Us Downtown” folgen dieser Regel weitgehend, aber sie wirken dabei merkwürdig gehetzt, einfallslos, runtergenudelt. Ihnen fehlt die Leidenschaft. Gleich drei Gitarren donnern los, aber keine von ihnen gewinnt Eigenleben. Bei zwei Songs immerhin, “La Voiture d,Amour” und “Amplified”, spürt man den Ansatz dazu. Da beginnt der Sound zu schwingen, da kann sich auch Sänger Alex mit seiner angenehm modulierenden, melodiesicheren Stimme deutlicher als bei den übrigen Songs gegen die Mauern aus Gitarren durchsetzen. Zweifellos hat das Bonner Jungs-Quintett Talent, nur wird es auf diesem Album durch allzu enge und immer gleiche Soundtrichter gepresst. Zudem sollte die Band in Sachen Lyrics noch jede Menge Nachhilfestunden nehmen. Die Texte sind in klapprigem Wörterbuch-Englisch verfasst und können nicht verhehlen, dass sie nichts zu sagen haben. So wimmelt es von an den Haaren herbeigezogenen Bildern à la: “It,s good to sleep inside your mouth before you,re spitting out.”