Es gibt Platten, die muss man schon deshalb mögen, weil überhaupt jemand den Mut hatte, sie zu machen. Wieso sollte etwa ein Kerl wie Björn Kleinhenz ein Album wie “Trans Pony” aufnehmen? Ein Album, das kaum jemand kaufen wird, dem man förmlich anhört, dass es durch einen strapaziösen Nebenjob finanziert wurde, und das auch sonst den Glamour einer Mitgliederversammlung der Göteborger Stadtbibliothek versprüht. Warum all die Mühe mit altmodischen, aufwühlenden Folksongs? Warum auch noch mit dem Kleinbus nach Recklinghausen, Emden oder Haldensleben fahren, wo dort doch eh fast niemand wohnt, der sich diese Lieder vorspielen lassen will? Natürlich ist die Antwort einfach, genauso einleuchtend wie unvernünftig: weil es gar nicht anders geht. Nicht, wenn man der Musik verfallen ist, sie schlicht und ergreifend liebt, wie das Kleinhenz nun mal tut. Man kann das hören auf “Trans Pony”, etwa am kleinen Gitarrensolo des luftigen “Better Company”, durch das er japst, als wäre James Blunt nachträglich in den Stimmbruch gekommen. Am neugierigen Basslauf, der sich in “Starlit Queen” um die Akustikgitarre wickelt. An den Klavierstupsern, die für “Lust And Greed” übrig blieben. Und an tausend anderen Detailverliebtheiten, die hier spielerisch über manch biederen Moment hinwegtrösten. Man muss das mögen, wie gesagt. Es ist aber auch nicht besonders schwer.
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