Natürlich war sein unverkennbar kalifornischer Wüsten-Stoner schon immer von den Legenden der 70er inspiriert. Für das 13. Soloalbum geht es aber an vielen Stellen noch ein Jahrzehnt weiter zurück. Das bedeutet: Noch kompaktere, aufgeräumtere Songstrukturen. Dagegen wenig Neues, kaum Schnickschnack oder unnötige Aufregung. Auf der Ranch von Bjorks Frau Zaina Alwan in der Mojave-Wüste haben die Songs dazu den angemessen warmen Klang verpasst bekommen. Kaum etwas ist übrig geblieben von den aufkochenden Stoner-Metal-Einflüssen, die noch vor vier Jahren das gemeinsam mit der Low Desert Punk Band entstandene Album “Black Power Flower” so aufregend gemacht hatten. Obwohl Bubba Dupree, Gitarrist besagter Backing Band, so stark eingebunden gewesen sein soll, wie kaum ein anderer zuvor bei Bjorks Soloprojekten. Als Gastmusiker war aber unter anderem auch Ex-Kyuss-Bassist Nick Oliveri dabei. Und immerhin einmal schwebt der Geist von Kyuss hier kurz durch den Raum: in “Somebody”, das sich von einem subtil groovenden Intro aus langsam zum Album-Highlight steigert. Ansonsten gehört die Bühne aber smoothen, Blues-inspirierten Songs wie dem sehr knackigen Opener “Chocolatize” oder dem straighten “Pisces”. Nur einmal nimmt Bjork all seine Wut zusammen: im sehr psychedelischen Finale “Nation Of Indica”, das mit energisch vorgetragenen Textzeilen wie “We don’t need no god in our education” und “Feminine energy is supreme” zeigt, dass er weiterhin mehr als nur Stoner-Klischees verbreitet.
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