“Stellen wir uns vor: George Harrison ist auf dem Weg zum Ashram, dreht durch, kehrt um und fährt auf der Autobahn nach Berlin”, so umschreibt Andrew Coates (Sänger & Produzent) die Idee zum zweiten “Black Cab”-Album. Clash der Klänge und Kulturen: hippieske Blumenranken und Techno-Rohheit, das ist wie Marihuana und Speed gleichzeitig, was erstmal nicht so recht zusammengehen mag. Die zehn Tracks von “Jesus East” sind Art-Punk mit allerlei Manierismen und einigen starken Momenten. Manierismen: die indischen Klang-Dekorationen, die bis zur Unkenntlichkeit verechote Gesangsstimme, die Gute-alte-Zeiten-Erzählungen von Sam Cutler (Ex-Tourmanager der Rolling Stones und Grateful Dead). Stark: drei, vier Nummern (vor allem Underground Star und Surrender), die ohne viel Umschweife, mit frohgemut hämmernden Beats, Stakkato-Riffs und fetten Gitarrensoli den Wurzeln von Punk und New Wave nachspüren und sich zur immer ehrwürdigen Velvet Underground/Joy Division/Smiths-Tradition bekennen.
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Altamont Diary
VÖ: 03.03.2006