Black Cobra sind sich ihrer selbst bewusst. Sie wissen um die Wirkung, die ihr massiver Sound hat. Da wäre zunächst das Erstaunen, wenn man bedenkt, dass hinter dem kolossalen Geprügel lediglich zwei kleine Männer stecken: Schlagzeuger Rafa Martinez (einst bei 16 und Acid King) und Gitarrist/Sänger Jason Landrian (Ex-Cavity). Aus Erstaunen entsteht Begeisterung. Denn was das dynamische Duo anpackt, lässt es nicht mehr los, dank all der Verbissenheit, die ihr Geröllheimer-Metal mit sich bringt. Für “Invernal” gilt das vielleicht mehr denn je. Sicherlich hat sich auf dem vierten Black-Cobra-Album nichts Grundlegendes geändert, aber man bemerkt die harte Arbeit, die dahinter steckt, den bestialischen Kraftakt, der nötig war, um erneut acht Songs in eine Felswand zu meißeln. Trotz aller Grobheiten verfeinert die Band ihren Ansatz aber auch immer mehr. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass “Invernal” ausformulierter und akzentuierter klingt als seine Vorgänger. Vielleicht ist auch Converge-Gitarrist Kurt Ballou Schuld daran. Der stand Black Cobra erstmals als Produzent zur Seite und hat ihnen zwar nicht den übersteuerten Hass von Trap Them oder seiner eigenen Band in die Schuhe geschoben, es aber geschafft, dem Spektakel etwas Tiefenschärfe hinzuzufügen. Und so walzen sich Black Cobra durch ihre Riff-und-Rhythmus-Landschaften, die in etwa so scharfkantig sind wie die unwirtliche Berglandschaft auf dem Cover. Mit Obliteration, einer Blastbeat-Grindattacke verpassen sie “Invernal” außerdem einen krönenden Abschluss. Wieder ein Beweis dafür, dass Brutalität auch ihre schönen Seiten hat.
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