Black Cross haben schwere Zeiten hinter sich und mussten ihren eigentlichen Bandnamen Black Widows nach dem gefeierten Debütalbum “Art Offensive”, das 2001 auf Equal Vision erschien, ändern, weil – wie so oft – eine vollkommen unbedeutende und nur regional tätige Band die Rechte an diesem Namen hatte und sie nicht hergeben wollte. Mit ehemaligen Mitgliedern von By The Grace Of God, Endpoint und The National Acrobat an Bord ließ man sich seine in vielen Jahren gewachsene und gefestigte Liebe zur Musik aber nicht verderben und macht nun unter neuer Flagge weiter. Black Cross orientieren sich offensichtlich an Klassikern und sind kaum daran interessiert, momentanen Strömungen zu folgen. Dass man dabei einen eigenen Sound gefunden hat, belegt die Homogenität dieser Zusammenstellung von raren, inzwischen ausverkauften Veröffentlichungen oder bisher nur auf Vinyl erhältlichen alten Songs, die als Quasi-Nachlass der Black Widows und gleichzeitig Initialisierung von Black Cross funktionieren soll. Während sich das Artwork und der Plattentitel an “Sabbath Bloody Sabbath” von Black Sabbath orientiert, geht man musikalisch klassische US-Punkrock/Hardcore-Wege und erinnert dabei nicht selten an Black Flag und die Fugazi-Vorgänger Rites Of Spring. Der Sound ist gut, sehr trocken und mit deutlichem DC-Einschlag. Hier ist HC definitiv metalfreie Zone, man steht eher dem klassischen US-Indierock mit DC-Einschlag nahe. Bis auf den abschließenden Hidden Track, der mit Dub-Einflüssen spielt und etwas aus dem Rahmen fällt, versprühen die 14 Songs in nicht mal 25 Minuten eine Stimmung, die beständig zwischen Hysterie und Euphorie pendelt. Dabei machen Black Cross so viel Spaß, dass man zukünftigen Veröffentlichungen nur freudig entgegenblicken kann. Empfehlenswert!