Rap-Formationen wie dieser ist es zu verdanken, dass die in der Vergangenheit des öfteren arg gebeutelten HipHop-Fans den Glauben an den Geist ihrer Musik wiederfinden. BEP bieten Qualität statt Klischees und Vielfalt statt Versace.
Im Grunde zeigt schon der Blick auf das Tracklisting und die dort aufgeführten namhaften Gäste, dass Will.I.Am, Apl.De.Ap und Taboo auch mit dem Nachfolger zu ihrem 98er Debüt Behind The Front nicht wirklich viel verkehrt gemacht haben können. Neben Chali 2NA (Jurassic 5) und De La Soul erweist immerhin auch der großartige Mos Def den Peas die Ehre. Und das nicht ohne Grund. Denn dieses Album wird seinem Titel durchaus gerecht. Es schließt die Lücke zwischen weichgespültem Chart-Rap und kredibilem Straßengepöbel mit einer Leichtigkeit, die vergessen macht, wie viele Probleme die meisten Kollegen des Trios mit diesem Vorhaben in der Vergangenheit hatten. Eine echte Band, gesungene Hooks, Background-Vocals, Melodiösität, all das gibt es auf diesem Album zuhauf. Und das erstaunlichste dabei: Die Integrität der Peas dürfte trotz dieser für HipHop-Heads eher bedenklichen Zutaten kein noch so verknöcherter Hardliner anzweifeln. Dafür bieten sie schlicht zu gute Qualität. Songs, für die sie Elemente aus musikalischen Sparten von Funk über Soul bis zu dezenten Jazz-Einflüssen verwenden. Wo andere auf dicke Hose machen und viel zu viel Zeit darauf verwenden, gezwungen ihre Verbundenheit zur Basis zu beweisen, bewegen sich die Black Eyed Peas leichtfüßig zwischen Genres und toppen durch die abwechslungreiche Gestaltung von Bridging The Gap mit Stücken von ruhiger, souliger Gelassenheit bis zu rockenden Uptempo-Nummern sogar das ähnlich gelungene Quality Control der Jurassic 5. Sonniger HipHop ohne Peinlichkeiten. Auch wenn sie sich an vergleichbaren Zielen versuchen: Neben der Eleganz dieser besonderen Mischung verhält sich z.B. die deutsche Jazzkantine zu den Peas wie Brasiliens Fußball-Zauberer zu deutschen Rumpelfüßern.