Black Honey
A Fistful Of Peaches
Vor allem Bandleaderin Izzy Bee Phillips hat schwere Zeiten hinter sich, die lähmende Covid-Zeit forderte ihren Tribut in Form langwieriger Psychotherapie. Sie hätte nicht gewusst, ob sie jemals wieder kreativ sein könnte, so Phillips. Glücklicherweise haben sie und ihre Kollegen Chris Ostler, Tommy Taylor und Alex Woodward den Spaß am Musikmachen wiedergefunden – und ihr stilistisches Spektrum erstaunlich erweitert. Das klingt manchmal ein bisschen nostalgisch und erinnert an selige 90s-Collegerock-Zeiten, dann wieder angriffslustig und beinah progrockig-ambitioniert. Mit “Charlie Bronson” und “Heavy” startet das Album wuchtig und druckvoll, diese Stücke wollen auf die großen Festivalbühnen des Sommers und da gehören sie auch hin. Mit einem Bein im Punkrock, dem anderen in schwelgerisch-großspurigem Pop kommen die Hits “OK” und “Up Against It” rüber, während in “Out Of My Mind” und “Rock Bottom” Platz für nachdenkliche Töne ist. Im Anti-Macker-Song “I’m A Man” läuft Phillips zu Hochform auf: Voller Verachtung spuckt sie den Text förmlich aus (“Because I can/ ‘Cause I’m a man”), und solidarisiert sich in “Weirdos” mit allen Außenseitern dieser Welt. Mit “A Fistful Of Peaches” präsentieren sich Black Honey als perfekt eingespielte Band (Phillips und Oster machen seit gut 15 Jahren zusammen Musik), die trotz aller Widrigkeiten neugierig und hungrig geblieben ist.
Das steckt drin: The Beths, The Breeders, Wolf Alice
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Written & Directed
VÖ: 19.03.2021
Black Honey
VÖ: 21.09.2018