Taufrisch ist der Ansatz nicht, selbst für die jüngst zum Quartett gewachsene Band nicht. Es ist ihr viertes Album, die Nische ist eingerichtet, und wenn “Demons” sich am Anfang schön trocken eingroovt, bereitet man sich schon auf die kommenden 40 Minuten Rock zwischen Fett und Fuzz vor. Aber dann überraschen Black Lung, öffnen den Song gegen Ende, weil sie Gitarrensolos nach wie vor nicht als lästige Pflicht begreifen, sondern als Möglichkeit zur Erkundung des auf “Dark Waves” noch feiner als bislang definierten Klangraums. Ohnehin verzieren Dave Cavalier und Dave Fullerton ihre feisten Riffs gerne mit feinen Ornamenten und nutzen Effekte, um verschiedene Stimmungen zu schaffen – auch innerhalb eines Songs. “The Cog” startet etwa als drollig stolpernde Black-Sabbath-Reminiszenz, verliert sich dann aber im Nebel und badet plötzlich in Tristesse. Ähnlich geht es “Hollow Dreams”, das zwischenzeitlich fast in den Chill-Out-Bereich verschwindet, um sich dann mit Streichern so beharrlich aufzubauen, dass am Ende nur das Ausblenden bleibt. Zusammen hält all das auch Cavaliers bluesgetränkte Stimme, die Euphorie ebenso wie Verzweiflung (besonders in “The Path”) verkaufen kann. Trotzdem freut man sich, Shawna Potter (War On Women) als Gast im dringlichen “Death Grip” zu hören – auch weil es zeigt, wie gut auch routinierten Stoner-Bands etwas Abwechslung steht.
weitere Platten
Ancients
VÖ: 22.03.2019
Split mit Nap
VÖ: 28.08.2017
See The Enemy
VÖ: 29.04.2016
Black Lung
VÖ: 06.06.2014