Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, der Opener “Transit I” würde den Dredg-Song “Bug Eyes” einleiten. “Run Rabbit Run” nimmt einem die Illusion aber gleich wieder: Aggressive Riffs führen das Stück zu melodisch-flirrenden Gitarren und angezerrten Vocals an – Trophy-Fire-Bassist und Black-Map-Sänger Ben Flanagan verfällt in den fast dreieinhalb Minuten immer wieder in lautes Geschrei; in “Foxglove” haucht er dem Hörer zu sphärischen Melodien ins Ohr. Black Map setzen weiterhin auf eine explosive Mischung aus 90er-Alternative, intensivem Posthardcore, groovendem Metal und flimmernden Postrock-Gitarren. Auffällig dabei: In Songs wie “Oktavia”, “Indoor Kid” und “Cash For The Fears” verarbeiten sie deutlicher als zuvor atmosphärisch dichte und komplexe Soundstrukturen, wie man sie von Dredg und Far kennt. “White Fences” kocht auf kleiner, flirrender Postrock-Flamme, während “Ruin” und “Come Phase” zu emotionalem Posthardcore schwere Metal-Gitarren schuften lassen. Das Interlude “Transit II” gönnt einem eine rauschende Pause, der dritte Teil hingegen klingt, als würde Flanagan mit einem riesigen Astronautenhelm auf seinem Kopf verloren im Weltraum schweben – eine leicht traurige, melodische Pianomelodie bestimmt das kurze Stück. “In Droves” macht nicht wesentlich viel anders als sein Vorgänger, auf dem Album existieren aber weniger Grenzen: Black Map gönnen sich mit ruhigen Passagen und vielen offensichtlichen Dredg- und Far-Momenten mehr Freiheiten – und heben die neuen Songs so von den alten ab.
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