Doch die brauchte mehr als einen Anlauf. Sängerin Harriet Bevan und ihre Mitstreiter versuchten sich zuerst als The Bacchae, eine kleine Band aus Leeds, die in 60s-Garagenrock-Kreisen verkehrte und der etwas blumig Hippiehaftes anhing. The Bacchae beschworen Ähnlichkeiten mit Jefferson Airplane herauf, am überzeugendsten waren sie aber immer dann, wenn sich plötzlich ein Sabbath-Riff in den Mix verirrte und den harmlosen Songs etwas Räudiges gab. Die Band befand sich noch in der Entwicklung, das merkte man. Black Moth sind nun das unvermeidliche Resultat dieser Entwicklung. Die Heaviness hat sich ihren Weg gebahnt – Sludge, Grunge, Proto-Metal, Okkult-Rock und Riot-Grrrl-Punk haben die Macht an sich gerissen. “The Killing Jar” ist ein feistes Biest von einem Album, dem Jim Sclavunos, Hintermann von Nick Cave bei Grinderman und The Bad Seeds, einen dreckigen, vielschichtigen, druckvollen Sound verpasst hat. Es kam dazu, weil ihn eine Show von Black Moth überzeugt hatte; die Band erinnerte ihn an seine eigene verschwendete Jugend. Möglich, dass Sclavunos damals dieselben Vorbilder hatte wie Black Moth heute: The Stooges, Black Sabbath, Alice Cooper und die frühen Pentagram. Wenn eine Platte wie “The Killing Jar” mit der Punk-Metal-Attacke “The Articulate Dead” und dem Groove-Monster “Blackbirds Fall” beginnt, ist es zu verschmerzen, wenn sie nicht über die volle Länge derart mitreißt. Wie soll das auch gehen? Es reicht vollkommen, dass sich Black Moth für Ausfälle zu schade sind und nicht einen miesen Song auf ihr Debüt gepackt haben.
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