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    Black Mountain
    Wilderness Heart

    VÖ: 17.09.2010 | Label: Jagjaguwar/Cargo
    Text:
    Black Mountain - Wilderness Heart

    Randall Dunn für die Props im Underground, Dave Sardy für den nächsten Schritt in Richtung Festival-Mainstage: Die ausgewiesenen Sound-Nitpicker Black Mountain sind mit ihrem dritten Album gleich zwei Produzenten auf die Nerven gegangen.

    Gebracht hat das: jede Menge – zumindest der hemmungslosen Vielseitigkeit von Wilderness Heart nach zu urteilen. „Psychedelic Rock“ funktioniert zwar noch als Dachbegriff für die Musik der Band aus Vancouver, wird ihr in Detailfragen aber nicht mehr gerecht. Man höre und staune etwa, wie souverän Black Mountain in Old Fangs mit schmuddeligen Grunge-Gitarren und Synthie-Fills auf dem Ästhetik-Stand von höchstens 1985 jonglieren, als wären solche Stunts kaum mehr als eine Fingerübung für eine an Proto-Metal und Classic Rock geschulte Band. Natürlich hält sich der Einsatz von Plastiksounds hier insgesamt im Rahmen, wo kämen wir sonst hin? Sicher nicht zu Sofort-Hits wie Let Spirits Ride oder Wilderness Heart, die mit herrlichsten Heavy-Mitteln unterstreichen, dass in einem gutsortierten Plattenschrank fairerweise nur wenige Zentimeter zwischen Black Mountain und Black Sabbath liegen (das Mischverhältnis in Sachen Sabbath beträgt dabei in etwa 70 Prozent Ozzy-Ära, 30 Prozent Dio). Und fernab von so viel Songs gewordenem Geschichtsbewusstsein ist es natürlich immer wieder ein Erlebnis zuzuhören, wie sich die Stimmen von Stephen McBean und Amber Webber umgarnen.

    Dafür bilden dann wiederum die Stücke das beste Fundament, in denen Black Mountain nicht ihrem Faible für dreckige Blues-Riffs, schwülwarme 60s-Orgeln und scheppernde Becken erliegen und sich so weit zurücknehmen, dass die Aufmerksamkeit auf ihr außergewöhnliches Sängerpaar gelenkt wird. Buried By The Blues ist so ein Fall: ein harmonisch kaum originelles, in der Umsetzung aber charmantes Duett, das ähnlich wie das Schlussstück Sadie einen Höhepunkt unter den Folk-orientierteren neuen Black-Mountain-Songs bildet. Schwer zu sagen, welches gemischte Doppel des Genres in der Jahresabrechnung die Nase vorn haben wird – Webber/McBean oder Rachel Fannan und Bret Constantino von Sleepy Sun. Die gelungenere Schwarzseherei betreiben jedenfalls Black Mountain, deren Texte sich nach- und nebeneinander an Gute-Laune-Themen wie bröckelnden Beziehungen, falschen Versprechen, Suff und allgemeiner Selbstaufgabe abarbeiten. Oder sie singen gleich über sich selbst: „Let the whole world turn us on/ There will be none left to drag away under your rule/ Bang, bang the drum/ Children have their fun with the blues.“

    Anspieltipps Old Fangs | Let Spirits Ride | Sadie

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