Sie setzten sich natürlich nicht wirklich da hin. Sie dachten sich nur in das Szenario hinein. Hitze und Ödnis kennen sie selbst, ein riesen Outback haben sie ja. Was dort rot vor sich hinstaubt, dachten sie sich graugelb, und wehende Gestrüppkugeln dazu. Fragten sich, wie es ist, dort herumzustreunen, auf der Suche nach dem, was einen zufrieden macht, vor allem aber auf der Suche nach einem Ziel. Etwas zum Ankommen, worauf man sich freuen kann. Aber das fehlt. Da läuft das eigene Leben stundenlang neben einsamen Wanderern wie Justin Cusack her, der hier singt. Zeit genug, es genau zu betrachten. Man fragt es, wie es sich so fühlt im kargen Nichts, das Leben. Tja, die Gefühle sind unten, antwortet es; traurig, so ohne Ziel und Bestimmung. Halb tot fühlt man sich, eigentlich. Die Sonne lacht, aber sie lacht dich aus. Sie schaut nur zu, weil sie sehen will, wie lange du noch durchhältst. Noch zitternd vom Gedankentrip, raffte Cusack schnell seine Bandschwestern und Bandbrüder zusammen (je zwei), lud vier Zusatzmusiker und noch mal so viele für den Chor in den Proberaum, um mit allem Herumliegenden (Theremin, Akkordeon, Säge, Melodica, Spielzeugklavier) auf die grobe Leinwand zu malen, was noch im vorderen Stirnlappen pocht. Weit hinaus über den Calexico-Horizont aus Americana strecken sich BPE; beweisen den erzählerischen Willen von Murder By Death und bedienen sich auch einer ganz ähnlichen Instrumentierung. Cello, Geigen, Orgeln. Alles leiert das schöne Lied der schlimmen Tristesse. Misanthropen-Musik. Aber so schön in unblöden Folk verpackt! Und unblöde Zitate. Das Zitternde in der Stimme treibt Cusack gern so weit wie Pall Jenkins der Black Heart Procession. Daher auch das lethargische Piano zum Mitheulen. Hinzu noch einige Melodien, die der große Australier Nick Cave ersonnen haben könnte. Für wen diese Platte gemacht ist, der hat sie jetzt längst auf die Einkaufsliste gesetzt.